Bilaterales Planspiel zur Beübung des neuen österreichischen Katastrophenschutzplans Hochwasser
Zwischen den Ortschaften Spielfeld und Sicheldorf fließt die Grenzmur entlang der slowenischen Grenze. In den Jahren 1965 und 1972 kam es letztmals zu großflächigen Überflutungen. Zum Schutz der besonders gefährdeten Bereiche wurde nach diesen Ereignissen neben anderen schutzwasserwirtschaftlichen Maßnahmen, ein Hochwasserschutzdamm errichtet. Ein absoluter Schutz vor Hochwasser ist jedoch nicht möglich.
Um für den Ernstfall vorbereitet zu sein, wurde im Zuge des EU-kofinanzierten Interreg-Projektes „goMURra“ gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden und Einsatzorganisationen ein Katastrophenschutzplan speziell mit dem Schwerpunkt für Flusshochwasser erstellt. Für alle Gemeinden und Ortschaften entlang der Grenzmur, das sind Straß in der Steiermark, Mureck, Halbenrain und Bad Radkersburg, wurden markante Hochwasserszenarien, wie auch das Risiko für Personen, die Grundversorgung, Infrastruktur und sensible Einrichtungen analysiert.
Mit Maßnahmenvorschlägen steht den Einsatzorganisationen nun eine wesentliche Unterlage in der Bewältigung von Hochwasser zur Verfügung. Da Hochwasserereignisse an einem Grenzgewässer immer auch das Nachbarland betreffen, wurde der Plan bilateral mit Slowenien abgestimmt. Am 30.9.2021 wurde im Rahmen eines Planspiels vor Ort die Umsetzung des Katastrophenschutzplans geübt.
Das Planspiel am 30. September wurde unter der Federführung des Landes Steiermark (Fachabteilung Katastrophenschutz und Landesverteidigung) entwickelt und unter Mitwirkung des Militärkommandos Steiermark sowie der Abteilung 14 Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit des Landes durchgeführt. Mithilfe eines Drehbuchs wurden verschiedene Lagen realitätsnah bespielt. Der Katastrophenschutzplan dient als Basis für die von den Gemeinden zu treffenden Maßnahmen. In Bad Radkersburg war ein Teil der Einsatzleitung physisch versammelt, die Gemeinden und Einsatzorganisationen aus Österreich und Slowenien waren per Vidoekonferenz zugeschaltet. Diese Übung dient dazu, die Gemeinden mit den Hochwasserszenarien vertraut zu machen, die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Ernstfall zu stärken und Verbesserungspotentiale für den Katstrophenschutzplan aufzuzeigen, der bei Bedarf nochmals überarbeitet wird.
Um die Öffentlichkeit über diese Aktivität von goMURra zu informieren, wurde eine Pressekonferenz abgehalten und eine Presseaussendung durchgeführt. Diverse Medien berichteten über das Planspiel.